Sechs Kanäle?

Sechs Mikrofone für 5.1 Surround Sound?

Die Specs

Die Spezifikation für 5.1 Surround Sound sieht fünf vollwertige Audiokanäle (Auflösung, Frequenzgang) und einen Kanal für tieffrequente Effekte (LFE) vor. Für den optionalen LFE-Kanal ist nicht die volle Audiobandbreite notwendig oder gefordert. Zur Effizienzoptimierung kodieren manche Audiocodecs den LFE Kanal entsprechend mit beschränktem Frequenzgang.

Aufnahme – Richtwirkung und voller Frequenzgang

Die OCT Anordnung mit Nieren- und Supernierenrichtcharakteristik in den Frontmikrofonen erzielt ein räumliche Abbildung des Klangs, ist aber in den tiefen Frequenzen konstruktionsbedingt beschnitten. Eine Möglichkeit zur Erzeugung eines ausgewogenen Klangbilds wird in "1.2 OCT-Frontsystem" in OCT Aufnahmetechniken beschrieben. Eine oder zwei Kugelmikrofone werden bei ca 40Hz tiefpassgefiltert dem rechten und linken Kanal hinzugemischt.

Übertragung

Die 5.1 Musikaufnahmen bestehen aus fünf Kanälen mit vollem Frequenzgang. Der LFE-Kanal enthält kein Audiosignal (Stille), wird aber an den Audiocodec übergeben und mitkodiert. Abspielgeräte und Softwareplayer verhalten sich dann korrekt. In der Abhörsituation kann entsprechend der Spezifikation der LFE-Kanal fehlen, daher werden keine für die Musikaufnahme relevanten Teile in diesem Kanal übertragen.

Abhören – Satelliten und Subwoofer

Manche Heimkino- oder Hifi-Anlagen verwenden für gut ortbare mittlere und hohe Frequenzen kleine Satellitenlautsprecher, die tiefen Frequenzen aller Kanäle (Stereo, 5.1, LFE etc.) werden über den Subwoofer wiedergegeben. Dann sind Satelliten und Subwoofer in Pegel und Frequenz aufeinander abgestimmt, dies hat keine Auswirkungen (Routing, Frequenzgänge) auf der Produktionsseite.

Stereo Downmix

Die ITU schlägt eine Downmixmatrix vor: Links auf Links, Rechts auf Rechts, Center mit -3dB in die Mitte, Ls und Rs um -3dB abgeschwächt auf L und R jeweils. https://www.itu.int/dms_pubrec/itu-r/rec/bs/R-REC-BS.775-3-201208-I!!PDF-E.pdf